UWS-Geschaeftsbericht-24 09 - Flipbook - Seite 7
B. Wirtschaftsbericht – I. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen
Allgemeiner Teil des Lageberichts 2024
Auch 2024 wirkte sich die Weltpolitik (Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, Terrorangriff der Hamas auf Israel, Spannungen
im Südchinesischen Meer, Wahlen in den USA)
hemmend auf die wirtschaftliche Entwicklung
aus, so dass das Geschäftsjahr erneut durch
ein herausforderndes Marktumfeld gekennzeichnet war.
Die In昀氀ationsrate betrug nach vorläu昀椀gen
Zahlen des Statistischen Bundesamtes 2,2 %,
während sie im Vorjahr noch 5,9 % betragen hatte. Für 2025 wird eine In昀氀ationsrate
in der Nähe des aktuellen Wertes erwartet.
Der Preisanstieg für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude lag in BadenWürttemberg 2024 erneut über dem Anstieg
des Verbraucherpreisindexes. Der Anstieg
betrug im 4. Quartal 2024 3,4 % gegenüber
dem Vorjahresquartal. Die Kosten für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden stiegen
im 4. Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,7 %. In den vergangenen
beiden Jahren hatte die EZB in zehn Zinserhöhungsschritten die Leitzinsen bis zum September 2023 angehoben. Seit Juni 2024 erfolgten
dann vier Leitzinssenkungen. Nach der Leitzinssenkung im Dezember 2024 beträgt der
Hauptre昀椀nanzierungssatz noch 3,15 %. Die
Zinssenkung wirkte sich auch auf die Bauzinsen aus, sie sind bis zum Jahresende 2024 um
einen halben Prozentpunkt zurückgegangen
und betragen nun rund 3% bei einer 10-jährigen Zinsfestschreibung.
Hohe Baupreise und Zinskosten führten
auch im Jahr 2024 zu einem Rückgang
der Baugenehmigungen. Von Januar
bis Oktober 2024 wurden in Baden-
Württemberg 16.958 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt, während im
Vergleichszeitraum des Vorjahres noch
24.462 Baugenehmigungen erteilt
wurden, was einem Rückgang von
entspricht.
30,6 %
Die deutsche Wirtschaft kämpft nicht nur mit
hartnäckigem konjunkturellem Gegenwind,
sondern auch mit strukturellen Problemen.
Dies führt nach den Berechnungen der Deutschen Bundesbank 2024 zu einer Abnahme
des Bruttoinlandsprodukts um 0,2 %, 2025
soll es dann leicht um 0,2 % steigen.
Trotz der konjunkturellen Dämpfung zeigt sich
der Arbeitsmarkt robust. Die Zahl der Erwerbstätigen in Gesamt-Deutschland hat 2024 mit
rd. 46,1 Mio. Beschäftigten (Vorjahr rd. 45,9
Mio.) den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht.
Für 2025 wird mit einer Zunahme der
Arbeitslosenquote gerechnet. 2024 betrug die Arbeitslosenzahl in Deutschland
im Jahresdurchschnitt
Menschen, was einen Anstieg um
178.000 Personen gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die Arbeitslosenquote
erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte auf
6,0 Prozent.
2,79 Mio.
2023
24.462
Baugenehmigungen
2024
16.958
Baugenehmigungen
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