UWS-Geschaeftsbericht-24 09 - Flipbook - Seite 10
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B. Wirtschaftsbericht – I. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen
Wohnungssituation in Ulm
Der Ulmer Mietwohnungsmarkt ist nach wie
vor angespannt. Wichtige Indikatoren sind
steigende Mieten, eine niedrige Fluktuation,
ein geringes Angebot und geringe Leerstände. Insbesondere mittlere und untere Preissegmente sind betroffen. Dies spiegelt sich auch
in den Kennzahlen der UWS wider. Die Anzahl
der bei der UWS registrierten Interessenten
ist mit 4.486 gegenüber dem Vorjahr (4.236)
nochmals angestiegen. Die Fluktuation ist mit
5,2 % ggü. dem Vorjahr (Vj. 6,4 %) auf ein
geringes Niveau gesunken. Die Leerstandsquote liegt bei 2,2 % (Vj. 1,9 %). Der modernisierungsbedingte Leerstand beträgt, ebenso
wie der 昀氀uktuationsbedingte Leerstand 1,1
%. Der Anteil der rückständigen Mietverhältnisse ist zum Jahresende auf 6,7 % (Vj 5,9 %)
angestiegen.
Um der nach wie vor steigenden Wohnungsnachfrage zu begegnen, hat der Ulmer Gemeinderat beschlossen, durchschnittlich 750
Wohnungen pro Jahr neu zu bauen. 2023 wurden 729 Wohnungen fertiggestellt. Um durch
einen Neubau im geförderten und preissensitiven Wohnungsmarkt zur Entlastung des mittleren und unteren Preissegments beitragen zu
können, ist dauerhaft eine attraktive und verlässliche Förderpolitik durch das Land BadenWürttemberg und den Bund notwendig.
In Ulm wurden gem. Angaben des Statistischen Landesamtes Baugenehmigungen für
242 Wohnungen erteilt. Angesichts der aktuell deutlichen Verschlechterung der Rahmenbedingungen hinsichtlich Förderkulisse, Finan-
zierungskosten und Baupreisentwicklung ist
der deutliche Rückgang der Bautätigkeit im
Wohnungsbau bereits sichtbar: Baugenehmigungszahlen und Fertigstellungen gehen
deutlich zurück. Insbesondere der Beginn von
neuen Projekten wird derzeit verschoben oder
gänzlich abgesagt. Die aktuelle Lage am Ulmer Mietwohnungsmarkt wird sich daher absehbar nicht entspannen.
Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum wird
in Ulm weiterhin anhalten. Der durch die
Standortattraktivität ausgelöste arbeitsmarktbedingte Zuzug, die migrations- und 昀氀uchtbedingt erhöhte Nachfrage und eine zunehmende Differenzierung der Lebensentwürfe und
Einkommensverhältnisse wird die Entwicklung des Wohnungsmarktes weiterhin bestimmen.
Die bislang gesetzten Schwerpunkte der Bestandsmodernisierung, einer familiengerechten Ausrichtung des Angebotes und der Anpassung der Wohnanlagen an den demogra昀椀schen Wandel sind Basis für die weitere Entwicklung eines nachhaltig vermietbaren Wohnungsbestandes. Mit dem Wohnungsbestand
und den Neubauten im Mietwohnungssektor
sollen für Bezieher mittlerer und unterer Einkommen, für Familien, Singles und Senioren,
für Ulmer Bürgerinnen und Bürger, sowie für
neue Einwohner der Stadt attraktive Angebote erhalten und neu geschaffen werden. Die
UWS plant, sich auch zukünftig im Mietwohnungsneubau in Ulm zu engagieren, wenn
dies wirtschaftlich sinnvoll möglich ist.
Die UWS plant, sich auch zukünftig im
Mietwohnungsneubau in Ulm zu engagieren,
wenn dies wirtschaftlich sinnvoll möglich ist.